Yoga Anatomie: Uttanasana
Uttanasana
Vorbeuge im Stehen
UT-tan-AAS-anna | ut = intensiv, tan = dehnen
Die stehende Vorwärtsbeuge ist eine der wichtigsten Asanas (Yoga-Haltungen) überhaupt. Sie sieht einfach aus, entfaltet ihre volle Wirkung aber nur bei exakter Ausführung.
Hier unser Uttanasana-Video Clip von Anusara-Yogalehrer Vilas Turske:
Wenn du jetzt noch die Hinweise vom Anatomie-Experten Leslie Kaminoff beachtest, sind Fehlhaltungen kein Thema mehr.
Achtung: Leslie Kaminoff setzt anatomisches Grundwissen voraus!
Hinweise
Je weniger die Hüften bei dieser Haltung gebeugt werden können, desto mehr findet eine Flexion in der Wirbelsäule statt.
Eine Anspannung in der hinteren Oberschenkelmuskulatur sowie bei den Rücken- und Gesäßmuskeln zeigen Bereiche mit übermäßiger Anstrengung. Bei dieser Haltung sollte das Tiefergehen der Schwerkraft überlassen werden. Menschen, die eine Spannung auf der Beinrückseite verspüren, versuchen manchmal, sich mithilfe der Hüftbeugemuskulatur tief zu ziehen, was jedoch wiederum die Vorderseite der Hüften verspannt und blockiert. Viel effizienter ist es, die Knie leicht zu beugen, damit die Hüftgelenke flexibler sind und so die Wirbelsäule entlastet wird. Nun kann das Strecken der Beine zu einer gleichmäßigen Dehnung entlang der gesamten Körperrückseite führen.
Atmung
Durch die starke Hüft- und Wirbelsäulenflexion wird der Bauch zusammengepresst und so die Möglichkeit eingeschränkt, sich mit der Atmung zu bewegen. Die Kompression zusammen mit der Schwerkraft bewegt das Zentrum des Zwerchfells in Richtung Kopf, sodass die Atmung mehr Freiraum auf der Rückseite des Brustkorbs benötigt.
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch-Klassiker "Yoga Anatomie" von Leslie Kaminoff und Amy Matthews, erschienen beim riva Verlag. Die Illustrationen sind von Sharon Ellis.