Sanskrit – die Sprache der Yogis

Von Moritz Ulrich

Für viele Yogaübende ist Sanskrit eine vollkommen unbekannte und ungewohnte Sprache. In diesem Artikel erkläre ich dir nicht nur, warum es sich trotzdem lohnt, sich der „Sprache des Yoga” zu widmen, in der viele Yoga-Traditionen überliefert wurden – sondern auch, woher sie kommt, welche Rolle sie im Yoga spielt und welche Sanskrit-Begriffe du kennen solltest. 

Was ist Sanskrit – und ist es wirklich „heilig“?

Das Wort saṁskṛta bedeutet so viel wie „vollständig gemacht”. Es deutet darauf hin, dass dieser Sprache nichts fehlt. 
Man liest manchmal, Sanskrit sei eine heilige Sprache. Das muss ich entzaubern. Man könnte auf Sanskrit auch eine Maschinenanleitung oder ein Kochrezept verfassen.

Heilig wurden vedische Texte genannt, nicht unbedingt die Sprache selbst. Die Veden sind eine der ältesten religiösen Textsammlungen. In den Veden galt die Rezitation der Worte und damit des Sanskrit als heilig. Und um die Götter zu befrieden, musste die Aussprache und Melodie präzise sein und genau an nachfolgende Generationen weitergegeben werden.

Sicher ist: Sanskrit gehört zu den ältesten überlieferten Sprachen, die wir kennen. Es ist bis heute lebendig durch die Weitergabe von Yoga-Schriften auf Sanskrit. Als Alltagssprache wird es praktisch nie genutzt.


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Warum sehen Sanskrit-Texte so unterschiedlich aus?

Sanskrit musste und muss nicht in der traditionell üblichen Schrift Devanāgarī geschrieben werden. Früher wurde es mehr in regionalen Schriften transkribiert, damit Menschen vor Ort die Texte lesen konnten.

Für den Alltag ist die Umschrift (Transliteration) in lateinische Buchstaben hilfreich. Dafür braucht es diakritische Zeichen, damit die Laute eindeutig werden. Im Sanskrit entspricht jedem Zeichen ein klar definierter Klang. Ohne Diakritika ist oft unklar, wie du sprechen sollst. Śānti kann als śānti mit Zeichen stehen oder als shanti. Beides ist im Umlauf. Die eine Variante ist präzise, die andere verbreitet. Mein Tipp: Achte bei Quellen darauf, dass die Diakritika angegeben sind, und lerne, wie die Zeichen klingen sollten. 

Wenn du die Wort-für-Wort-Übersetzungen von Texten anschaust, dann erscheinen die einzelnen Wörter häufig anders, als sie dann im Zusammenhang geschrieben werden. Der Grund dafür findet sich in den Regeln des guten Klangs, den Sandhi-Regeln. Das Wort namaste besteht z. B. aus den Wörtern namaḥ und te. Eine Regel besagt, dass, wenn „ḥ“ und ein stimmloser Laut wie „t“ aufeinandertreffen, daraus ein „s“ entsteht: also namas + te → namaste.

Die Entwicklung des Sanskrit

Das sogenannte klassische Sanskrit beginnt mit der Grammatik des Pāṇini. Er sichtete die Texte seiner Zeit und brachte die darin beobachteten Regeln etwa im 4. Jahrhundert vor Christus in ein hochpräzises System, die Aṣṭādhyāyī. So unterscheidet man vedisches Sanskrit mit Formen, die später außer Gebrauch gerieten, und klassisches Sanskrit, das sich an Pāṇinis System orientiert. 

Fun‑Fact am Rande: Die logische Struktur von Pāṇinis Grammatik war die Grundlage für moderne Formalsprachen in der Informatik. Solltest du also gerne Logikrätsel lösen, würde dir das Studium seiner Grammatik sicher viel Freude bereiten. 

Sanskrit gehört zur indogermanischen Sprachfamilie. Auch Deutsch und Sanskrit sind also verwandt. Ein Beispiel wäre mātṛ und Mutter – hier zeigt sich die Verwandtschaft der beiden Begriffe deutlich in Klang und Schriftbild.

Was hat Sanskrit mit Yoga zu tun?

Die meisten grundlegenden Yogatexte sind auf Sanskrit überliefert: Yoga Sūtra des Patañjali, Bhagavad Gītā, Upaniṣaden, Haṭhayoga Pradīpikā. Während der Kolonialzeit wurden viele Handschriften gesammelt und ediert; dadurch verbreitete sich Sanskrit als Standardsprache für Yoga-Schriften. Auch wenn zeitgleich weiterhin yogische Traditionen in regionalen Sprachen und Schriften zirkulierten, so wie es historisch immer gewesen war.

Ich selbst bin während meiner Jivamukti-Yoga-Teacher-Ausbildung tiefer eingestiegen. Śāstra, das Schriftenstudium (s. Video unten), ist eine der fünf Säulen des Jivamukti Yoga. In unseren Teacher Trainings gehört eine Einführung ins Sanskrit einfach dazu, um einen Impuls zu setzen. Das ist für mich auch eine Frage des Respekts gegenüber der Tradition und der Herkunft des Yogas.


In diesem Video erklärt dir Moritz, was Śāstra genau ist:


Muss man als Yogalehrer:in Sanskrit können? 

Ich möchte dich ermutigen, Sanskrit als Teil deiner Praxis zu sehen, neben āsana, prāṇāyāma und Meditation. Wer Yoga unterrichtet, sollte sich mit den yoga-philosophischen Schriften befassen – und damit automatisch mit Sanskrit. Ich persönlich empfinde es als wichtig, wann immer möglich āsana‑Namen zu verwenden. Das ist eine Frage des Respekts und der Tiefe. Als Einstieg eignet sich auch das Chanten von Mantren.

Ein häufiges Gegenargument ist, dass Schüler:innen mit Sanskrit-Begriffen überfordert sind. Doch so wie Yoga-Anfänger:innen lernen, was Krieger II bedeutet, können sie ebenso lernen, dass diese Haltung Vīrabhadrāsana heißt und die Krähe eben Bakāsana.

Deine Aussprache muss dabei nicht perfekt sein, du darfst sie schrittweise verfeinern, und auch deinen Wortschatz kannst du im Laufe der Zeit immer mehr erweitern.

Klang ist Form – warum Aussprache so wichtig ist

Man liest oft, Sanskrit habe eine besondere Schwingung. Sanskrit ist zweifellos eine sehr klangbewusste Sprache, aber das sind andere Sprachen ebenfalls. Was Sanskrit besonders macht, ist die Art der Nutzung. Mantren werden seit Jahrhunderten und teilweise seit Jahrtausenden mit ähnlicher Intention rezitiert. 

Eine Annahme ist, dass die Klänge sich durch diese Wiederholung aufladen. Der kontinuierlich weitergegebene Klangkörper berührt uns auf mehreren Ebenen. Auch die Umgebung wird durch Schwingung geprägt, wenn die Moleküle um uns herum in einen gemeinsamen Rhythmus kommen.

In der vedischen Kultur war die mündliche Weitergabe zentral. Um das Göttliche korrekt zu verehren, wurden Aussprache und Melodie fixiert und über Generationen hinweg exakt weitergegeben. Darum gibt es im Sanskrit sehr genaue Ausspracheregeln. Die gibt es zwar auch in anderen Sprachen, nur sind sie selten so systematisch kodifiziert. Aus einer tantrischen und mythischen Perspektive gilt: Klang erzeugt Form. Das Prinzip heißt Nāma‑rūpa. Es beschreibt die Einheit von Name (nāma) und Gestalt (rūpa). Der Name einer Gottheit wie Kṛṣṇa, Śiva oder Durgā benennt sie nicht nur, sondern ruft ihre Qualitäten hervor. Die Schwingung des Namens beim Aussprechen und Chanten erschafft eine fühlbare und erlebbare Form.

Die Intention beim Rezitieren ist meiner Meinung nach der entscheidende Faktor, die korrekte Aussprache aber hilft, das Potenzial des Sanskrit auszuschöpfen. Stell dir drei Kochende vor. Der eine kocht mit Liebe, aber ohne Rezept. Der andere kocht nach Rezept, aber ohne Herz. Ein Dritter aber kocht mit Liebe und folgt dem Rezept – dieses Vorgehen wird wahrscheinlich das rundeste Ergebnis erbringen. So ähnlich verhält es sich mit Intention und Präzision beim Rezitieren.


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Was ist ein Mantra – und wie wirkt es? 

Mantra bedeutet „Instrument des Geistes”. Man‑ steht für „denken”, die Nachsilbe ‑tra meint das „Instrument”. 
Das mehrfache Wiederholen von Mantras wird als japa bezeichnet. Die Wiederholung eines Mantras umhüllt den Geist wie eine Hülle aus Klang. Alles, was in deinen Geist hineingeht oder was dein Geist aussendet, strömt durch diese Klangschicht – und verändert dessen Schwingung. Das Mantra, das du im Innern wiederholst, fungiert so als eine Art Filter. Und diesen Filter kannst du überall und jederzeit nutzen – denn Mantras kannst du immer rezitieren, laut oder leise.

Ursprünglich wurden nur die Texte und Verse als Mantras bezeichnet, die göttlich sind, also nicht aus menschlichem Verstand entsprungen sind. Etwa die Verse aus den Veden oder Upaniṣaden. Nicht alles, was auf Sanskrit geschrieben ist, ist also automatisch ein Mantra. Ein Vers aus dem Yoga Sūtra von Patañjali ist ein Sūtra, ein Vers aus der Bhagavad Gītā ist in den meisten Fällen ein Śloka. Diese und andere Begriffe bezeichnen unterschiedliche Arten der textlichen Gestaltung oder deuten auf ein besonderes Versmaß, das in diesen poetischeren Texten eingehalten wird.

Heutzutage wird das Wort Mantra vorwiegend allgemeiner genutzt, um etwas zu beschreiben, was laut oder leise wiederholt wird. Ganz gleich, in welcher Sprache es steht oder woher es stammt.


In diesem Video singt Moritz das Mantra „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu” für dich, das beim Jivamukti Yoga fester Bestandteil jeder Stunde ist:


Wie du Sanskrit richtig aussprichst – die fünf Artikulationsorte im Sanskrit

Der Klang eines Begriffs wird im Mund durch die Zungenposition gebildet. Beim Erarbeiten der korrekten Sanskrit-Aussprache ist insofern der erste und wichtigste Schritt, deine Aufmerksamkeit darauf zu richten. Dabei ist es zunächst weniger wichtig, ob du den Unterschied selbst hören kannst, sondern vielmehr, dass du ihn im Mund spüren kannst. Spüre mit der Zunge und am Gaumen genau, wo die Laute gebildet werden. Konzentriere dich darauf, wie die Klangbildung sich im Mund anfühlt. So wird die Aussprache der Sanskrit-Begriffe zu einer Achtsamkeitspraxis.

1. Guttural (in der Kehle)

 Der Laut entsteht hinten in der Kehle.

 Beispiel: „a“ – wie im Wort ardha

2. Palatal (am weichen Gaumen)

 Die Zunge liegt breit im Mund und berührt den weichen Gaumen.

 Beispiel: „i“ – wie am Anfang des Wortes Īśvara (Herr, Gott)

3. Retroflex (am höchsten Punkt des Gaumens)

Die Zungenspitze rollt sich nach oben an den höchsten Punkt des Gaumens.

Diese Artikulationsweise ist typisch für viele Sanskrit-Laute. In der Umschrift erkennst du sie daran, dass sie einen Punkt unter dem Buchstaben haben, also z.B. ṇ oder ṛ wie im Wort kṛṣṇa.

4. Dental (an den Zähnen oder dazwischen)

 Die Zunge liegt an den oberen Schneidezähnen oder leicht dazwischen.

 Beispiel: „ta“ – wie am am Anfang vom Wort tāḍāsana (Berg-Sitz). Dieser Laut kommt auch im Deutschen vor.

5. Labial (an den Lippen)

 Die Lippen werden für die Artikulation zusammengepresst.

 Beispiel: „pa“ – wie am Anfang des Wortes parśva (Flanke). Dieser Laut ist dir ebenfalls vertraut aus dem Deutschen.

Was die Sanskrit-Namen der āsanas verraten

Häufig beschreiben die Sanskrit‑Namen der āsanas Körperteile und Formaspekte.  Parivṛtta etwa bedeutet gedreht, ardha halb, baddha gebunden, supta liegend, eka eins. 

Viele Namen haben mythologische Bezüge. Hanumānāsana ist Hanumān gewidmet, dem Affengott aus dem Rāmāyaṇa, Inbild von Kraft, Hingabe und dem Mut, das Unmögliche möglich zu machen. Vīrabhadrāsana 1, 2 und 3 beziehen sich auf Vīrabhadra, einen machtvollen Aspekt Śivas. Naṭarājāsana meint Śiva als König des Tanzes, dessen kosmischer Tanz Zerstörung und Neuschöpfung in Gang setzt. 

āsana‑Namen als Klang zu verwenden, lässt eine Klangform im Raum entstehen. In diesem Sinn ist der Name auch hier nicht nur Beschreibung, sondern trägt die Qualität der Haltung in sich. Wenn du ihn sagst oder hörst, kann sich diese Qualität subtil in dir und im Raum entfalten.

10 Sanskrit-Begriffe, die du kennen solltest

1. cakra

Aussprache:

Häufiger Fehler: Der Anfang ist kein „sch“ wie im Deutschen oder ein harter Klang an der zweiten Mundposition (wie beim „i“). Sprich am besten ein „i“, lass die Zunge dort, baue viel Spannung auf und lasse dann einen harten Laut „ca“ entstehen.

Bedeutung:

Wörtlich „Rad“. Im Yoga bezeichnet es meistens einen Ort im Körper, auf den man sich konzentrieren kann. Später werden cakra auch als Energiezentren beschrieben, denen verschiedene Eigenschaften zugeordnet werden.

2. puruṣa

Aussprache:

Häufiger Fehler: In diesem Wort findet sich kein langes „u“. Alle drei Silben sind kurz und die Betonung liegt auf der ersten Silbe. Der s-Laut ist retroflex, an der dritten Mundposition. Die Zungenspitze musst du hier kurz nach oben in Richtung der höchsten Stelle deines Gaumens rollen.

Bedeutung:

Wörtlich „Mann“. In der Yoga- und Sāṅkhya-Philosophie beschreibt puruṣa die Idee eines reinen, ewigen Bewusstseins als der wahren Natur.

3. āsana

Aussprache:

āsana = mit langem ā und scharfem s – es gibt keine weichen „s“ im Sanskrit

Häufiger Fehler: kurzes a am Anfang oder weiches „s“ wie im deutschen „Sonne“

Bedeutung:

Wörtlich „Sitz“, im Yoga aber auch „Haltung“ oder „Verkörperung einer bestimmten Qualität“. In der Jivamukti-Tradition oft als Verbindung zur Erde verstanden – also als Beziehung zur Welt.

Wortherkunft:

kommt von der Verbwurzel as = sitzen

4. ahiṃsā

Aussprache:

ahiṃsā = das a am Ende ist lang

Häufiger Fehler: Das m in der Mitte ist ein sogenanntes Anusvāra, das ist ein nasaler Laut, der je nach Wort verschieden ausgesprochen werden kann. In diesem Fall ist es kein m wie im Deutschen. Stelle dir eher ein n vor und nasalisiere das i.

Bedeutung:

Gewaltlosigkeit. Abwesenheit von Gewalt. ahiṃsā ist eines der fünf yamas, die Patañjali in seinem Yoga Sūtra beschreibt, als Teil des achtgliedrigen Pfades.

Wortherkunft:

hiṃsā = Gewalt, a = als Präfix = das Gegenteil

5. prāṇāyāma

Aussprache:

prāṇāyāma = alle drei ā sind lang, und das „ṇ“ ist retroflex (Zungenspitze rollt leicht nach oben)

Häufiger Fehler: alle Vokale kurz, falsches „n“ statt „ṇ“

Bedeutung:

Lenkung, Einschränkung oder Ausdehnung der Lebensenergie durch bewusste Atemführung. Ein Teil des achtgliedrigen Pfades.

Wortherkunft:

prāṇa = Lebensenergie, Atem; āyāma = Ausdehnung, Kontrolle → das Einschränken des Atems, um die Lebensenergie ausdehnen zu lassen.

6. śānti

Aussprache:

śānti = mit einem scharfen Zischlaut zu Beginn (zweite Mundposition wie i) und einem langen ā in der Mitte

Häufiger Fehler: kurzes a, weiches „sch“ statt ś

Bedeutung:

Frieden, Beruhigung, Harmonie. Wird am Ende vieler Mantren dreimal gesprochen (śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ) – für Frieden im Körper, im Geist und in der Welt.

Wortherkunft:

von der Wurzel śam = beruhigen, besänftigen → śānti = der Zustand tiefer innerer Ruhe und Frieden

7. sūrya namaskāra

Aussprache:

sūrya = mit scharfem s, langem ū; namaskāra = langes ā

Im Hindi oft als namaskār gesprochen (ohne das finale „a“) – das ist ebenfalls korrekt, aber keine Sanskrit-Form

Bedeutung:

„Gruß an die Sonne“ – bekannt als Sonnengruß.

Wortherkunft:

sūrya = Sonne; namaskāra = Gruß, Geste des Sich-Verbeugens

8. bhakti

Aussprache:

bhakti = das „bh“ ist aspiriert, also wie ein gehauchtes „b-h“

Häufiger Fehler: gesprochen wie „Bakti“ oder „Batti“

Bedeutung:

Hingabe. Bhakti-Yoga ist der Yogaweg der Liebe, der Verbindung mit dem Göttlichen durch Gefühl, Musik, Rezitation und selbstlose Handlung.

Wortherkunft:

kommt von der Wurzel bhaj = teilen, zugehörig sein → bhakti = das Zuteilwerdenlassen (der Hingabe), ans Göttliche


In diesem Video erklärt dir Moritz, was Bhakti ist:


9. guru

Aussprache:

guru = beide Silben kurz und klar

Bedeutung:

Lehrer im allgemeinen Sinn. Als Adjektiv bedeutet es „schwer“, im Sinne von wertvoll oder bedeutungsschwer

Wortherkunft (volkstümlich):  

gu = Dunkelheit, ru = das Vertreiben → guru = „der oder die, die die Dunkelheit (Unwissenheit) vertreibt“

10. ānanda

Aussprache:

ānanda = mit langem ā

Häufiger Fehler: kurzes a am Anfang (das bedeutet dann „keine Freude“)

Bedeutung:

Glückseligkeit, Freude, inneres Strahlen – unabhängig von äußeren Umständen

Muss Sanskrit perfekt sein?

Gerade im deutschsprachigen Raum neigen wir dazu, alles von Anfang an perfekt können zu wollen. Dabei ist es viel fruchtbarer, ins kalte Wasser zu springen, Erfahrungen zu sammeln und am Feedback zu wachsen. Auch Sanskrit ist ein Experimentierfeld, wie die gesamte Yogapraxis. Eine alte Sprache mit Demut zu studieren, ist für mich gelebtes Bhakti. Die Grammatik des Sanskrit ist komplex und kann fordernd sein. Ich versuche einfach im jeweiligen Moment, etwas zu verstehen – auch wenn ich es später wieder vergesse.

Mein Tipp: Gehe Schritt für Schritt in deinem Tempo und freue dich an den Augenblicken des Verstehens, auch wenn sie noch so kurz sind. Erlaube dir auch eine gewisse Verwirrung, wenn du verschiedene Übersetzungen von Wörtern, Mantras oder Sūtras findest. In der Verwirrung liegt eine große Chance, neue Perspektiven einzunehmen und offen geistig zu bleiben. 

Möge dich dieser Text ermutigen, weiter ins Sanskrit einzutauchen oder überhaupt zu beginnen, dich damit zu beschäftigen.


Lesetipps & Quellen:

  • Jutta Marie Zimmermann: Sanskrit - Devanagari. Die Schrift aus der Stadt der Götter Ein Lehrbuch für Anfänger - Band I, erschienen im Raja Verlag.
  • Antonia Ruppe: Sanskrit: Band 1: Lehrbuch & Sanskrit: Band 2: Arbeitsbuch. 
Moritz Ulrich
Moritz Ulrich

Moritz ist Advanced Certified Jivamukti-Yogalehrer und Gründer der Jivamukti-Yogastudios Peace Yoga Berlin. Er ist Anatomie- und Sanskritlehrer für die internationalen Jivamukti-Yoga-Ausbildungen und Autor von „Das Ende deiner Suche. Yoga Sutra – Wegweiser zu einem erfüllten Leben“.

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