
Silvester mal anders: Die besten yogischen Rituale
1. Feuerrituale – reinigend und erhellend
In Varanasi am Ganges, der heiligsten Stadt Indiens, und vielen anderen Orten in Indien werden Feuerrituale vollzogen, um das Jahresende und den Beginn eines neuen Jahres zu feiern. Auch in unseren Breitengrade erfreuen sich Feuerrituale wieder wachsender Beliebtheit. Sie entstammen der heidnischen Tradition und werden zu diversen Anlässen – Mittsommer, Mittwinter oder eben Silvester – zelebriert.
Böller und Feuerwerk müssen an Silvester nicht sein – feiere doch stattdessen dieses Jahr ein wahrlich brilliantes Silvester mit einem Feuerritual um Mitternacht! Damit kannst du nicht nur dein inneres Licht und Feuer ehren, sondern dich auch bewusst in Dankbarkeit und gleichwohl großer Klarheit von Vergangenem verabschieden.
Dazu kannst du dein ganz individuelles Yoga-Feuerritual kreieren (unter allen nötigen Vorsichtsmaßnahmen natürlich!), etwa mit einer Feuerschale in deinem Garten oder auf deiner Terrasse. Oder du nutzt deinen Kamin oder eine feuerfeste Schale in deiner Wohnung.
Wenn du willst, kannst du dabei der yogischen Tradition folgen und Verträge mit dem Universum (Sankalpas) schießen, indem du die Gabe deiner Vergangenheit gibst und um Gaben für deine Zukunft bittest: Bereite dazu Zettel in zwei verschiedenen Farben oder Formen vor. Auf die einen schreibst du das, was du gehen lassen willst – auf die anderen, das was du dir für das kommenden Jahr wünschst. Verbrenne dann zuerst in tiefer Dankbarkeit und Liebe die Zettel der Vergangenheit im Feuer. Dann übergib mit großer Demut den Feuergeistern die Zettel mit deinen Wünschen für die Zukunft.
2. Puja – verbindend und heilend
Pujas sind Ehrerbietungen an höhere Wesen – indische Göttinnen und Götter, den christlichen Gott, deinen Hausgeist oder deinen Begleiterengel. Welches höhere Prinzip du zu deinem gemacht hast, spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist nur das bewusste Ritual der Danksagung. Wenn du während einer Puja deine Opfergaben einem höheren Wesen weihst, machst du dir dadurch die Verflechtung zwischen dir und den unterstützenden, feinstofflichen Energien der geistigen Welt bewusst. Deshalb ist beim Übergang von einem Jahr zum anderen ein Puja-Ritual eine besonders wertvolle spirituelle Übung.
Und so geht es: Erschaffe dir einen kleinen Tempel in deinem Zuhause oder der direkten Umgebung. Das kann ein besonderer Platz für nur einen Edelstein sein, ein Bildnis des Gottes Ganesha, deine Klangschale oder deine Yogamatte. Zünde um Mitternacht dort ein weiße Kerze an und widme das Licht dessen, was dich im Herzen berührt und dich mit unsichtbarer Hand begleitet und führt.
Wahlweise kannst du Puja auch zelebrieren durch Opfergaben in anderer Form: Spenden von Kleidung, Lebensmitteln oder Geld an soziale Dienste. Oder spende deine Zeit und tatkräftige Hilfe vor Ort speziell in der Silvesternacht an Obdachlosen-Tafeln, Frauenhäuser oder in Hospizen. Diese Form von Puja macht dich zur Bhakti-Yogini oder -Yogi und füllt nicht nur dein Herz mit Liebe und Glück, sondern auch dein Karma-Konto mit Guthaben auf.
3. Kirtan singen – klärend und befreiend
Bei einem Kirtan werden heilige Sanskritverse, sogenannte Mantras, abwechselnd von dem/der Vorsinger:in und den anderen Sänger:innen gesungen, im „Call-and-Response”. Mantrasingen funktioniert ganz ähnlich – hier werden die heiligen Verse einfach gemeinsam von einer Gruppe gesungen. Diese erhellende Tradition wird nicht nur zu Silvester in Ashrams, Yogastudios oder auch online angeboten. Denn wenn du singst (und zwar egal, wie gut du deine Singstimme findest), findest du zu dir und in eine innere Klarheit. Denn beim Singen kannst du dich nicht verstellen, dich nicht verstecken oder dir selbst etwas vormachen – was unbewusst viele Menschen davon abhält zu singen... Singen ist eine wunderbare Art der Selbstkonfrontation und eine profunde Klärung des Körper-Geist-Systems.
Tipp: Besonders wirkungsvoll ist es, wenn du um Mitternacht 108-mal das universelle Mantra om tönst!
Als Yoga-Praktizierende sind Sanskrit-Gesänge die logische Wahl. Wenn du aber Lust hast aber in der Silvesternacht deine aktuellen Lieblingssongs zu singen, macht auch das fröhlich und leicht.
4. Karten-Orakel statt Sektkorken-Knallen
Wie wäre es, wenn du deine Silvester-Party dieses Jahr zu einer Yoga-Party machst? Lade deine Freund:innen ein und zelebriere mit ihnen eine kleine Puja, ein Feuerritual, einen einfachen Kirtan. Beim gemeinsamen Essen könnte alle vom schmerzhaftesten, lustigsten, schönsten Erlebnis des Jahres erzählen. Und um Mitternacht versammelt ihr euch im Meditationssitz im Kreis und lasst euch mithilfe eines spirituellen Karten-Sets (Mein Tipp: „Das Orakel der indischen Götter" von Isabel Ares – wahrhaft göttlich!) eure Zukunft orakeln.
Breite dazu die Karten in der Mitte des Sitzkreises aus. Mit Konzentration und der Bitte um Hinweise auf die persönliche Entwicklung im neuen Jahr zieht jede Person eine Karte und du liest die zugehörige Interpretation vor. Du wirst sehen, wie die weisen, berührenden Voraussagen eure Silvesterfeier zu etwas ganz besonderem werden lassen!
5. Dein Flow – Let it go
Im Yoga geht es ums Loslassen, Freiheit und Befreiung. Was könnte also besser passen als ein Yogaflow zur Silvester-Mitternachtsstunde? Widme deinen Midnight-Flow den gesammelten Erfahrungen und Begebenheiten des auslaufenden Jahres und lasse mit jeder achtsamen Bewegung deines Körpers die Erlebnisse aus deinem Körper-Geist-System gleich einer Welle in das Universum ziehen, in Dankbarkeit und in Liebe. Mach dir bewusst, dass du jedes Jahr als Mensch auf Erden an Erfahrungen und Weisheit reicher wirst.
Teile und schenke diese Erlebnisse mit dem Universum. Mache dir bewusst, dass die Urquelle unerschöpflich ist, weil in ihrem unendlichen Kreislauf nie etwas verloren geht. Du wirst von der Urquelle mit Prana genährt und du nährst die Urquelle mit Erfahrungen, die mittels der fließenden Quelle anderen Wesen zur Verfügung stehen und dienlich sind. Sozusagen Recycling kombiniert mit Evolution. Das ist es doch, was wir alle jedes Silvester für uns und andere und für die Erde als Heimatplaneten erhoffen: Wirkliches Wachsen und echte Weiterentwicklung von Jahr zu Jahr.
Wenn du um Mitternacht andere Pläne hast, kannst du deinen Silvester-Flow natürlich zu jeder Zeit am 31. Dezember praktizieren.
Wir laden dich herzlich ein, das Jahr mit der YogaEasy-Community ausklingen zu lassen und an unserer Live-Online-Silvesterklasse mit Kristin Rübesamen von 15 bis 16 Uhr am 31. Dezember 2022 teilzunehmen!
6. Manifestiere deine Wünsche für das kommende Jahr
Wenn der Yoga-Flow dein Körper-Geist-System von alten Gefühlen und Erinnerungen befreit hat, ist das der ideale Moment, um Neues in dich hineinfließen zu lassen.
Der perfekte Abschluss deines Silvester-Flows ist deshalb eine Meditation der Fülle, in der du all das in dein Leben einlädst, was du im kommenden Jahr erfahren und verwirklichen möchtest: Strecke deine Arme aus, richte deine Handinnenseiten zum Himmel, atme in tiefem Vertrauen ruhig ein und aus – und lasse über deine Hände all das von der Urquelle in dich hineinfließen, was du dir für das nächste Jahr wünschst.
Lesetipp: Wenn du dich noch konkreter mit der Verwirklichung deiner Wünsche beschäftigen willst, lies unseren Artikel über Manifestation!
7. Verbinde dich mit deinem höheren Selbst
Deine Wünsche für das kommende Jahr zu manifestieren, wird dir am besten gelingen, wenn du dich in der Silvesternacht mit deinem höheren Selbst verabredest und verbindest!
Bitte in deiner Meditation das unermesslich große und multidimensionale Lichtwesen, das du in Wirklichkeit bist, mit dir in Kontakt zu treten. Du wirst spüren wie es dich im Herzen berührt und glücklich ist, dass du dein Bewusstsein geweitet hast, um ein Zwiegespräch zwischen deiner Seele und deinem höheren Selbst zu ermöglichen. Nach dieser Initiation wird dein höheres Selbst dir als machtvoller Ratgeber und Transformator im neuen Jahr zur Seite stehen!
HAPPY NEW YOGA-YEAR!
Love and light,
Birgit Feliz Carrasco